In der deutschen Anime-Szene sorgt derzeit ein Facebook-Post für Aufsehen. Darin schildert ein Nutzer, er habe sich auf einer Messe ausführlich mit Mitarbeitern des Publishers Nipponart unterhalten. Nach seinen Aussagen soll das Unternehmen schon seit mehreren Jahren unter ungewöhnlichen Umständen arbeiten: Der Geschäftsführer sei von einem Tag auf den anderen nicht mehr erreichbar gewesen – weder telefonisch, per E-Mail noch auf anderen Wegen. Zu diesem Zeitpunkt habe ein fertig synchronisierter Titel nur noch auf die Freigabe zur Pressung gewartet. Stattdessen folgte: Funkstille.
Die verbliebenen Mitarbeiter hätten daraufhin nur noch Restbestände verkaufen können, teils über Jahre hinweg mit kontinuierlichen Preisreduzierungen. Auf Messen wie der AnimagiC wurden Komplettboxen und Blu-rays zu stark reduzierten Preisen angeboten – teils für 5 bis 40 Euro. Auch auf der kommenden Connichi will Nipponart ein letztes Mal vertreten sein. Danach, so der Facebook-Post, hätten die beiden langjährigen Standmitarbeiter ihre Kündigung eingereicht.
Besonders brisant: Alle nicht verkauften Artikel, die nach Jahresende im Lager verbleiben, sollen vernichtet werden – laut Schilderung betrifft das tausende DVDs und Blu-rays, bei denen teilweise einzelne Volumes fehlen.
Bislang handelt es sich um unbestätigte Informationen. Eine offizielle Stellungnahme seitens Nipponart steht noch aus und wird an dieser Stelle ergänzt. Auf der Website des Unternehmens präsentiert sich der Shop weiterhin mit einem regulären Sortiment, Versandkonditionen und Zahlungsoptionen wie gewohnt. Ob und wie es mit dem Publisher weitergeht, bleibt vorerst offen.